Seit einer Woche lockt der Temperaturanstieg Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren. Zwischen Fuhrbach und Brochthausen kümmert sich die Heinz Sielmann Stiftung seit vielen Jahren gegenüber den Teichen um den Aufbau eines 300 Meter langen Amphibienzauns.
Talea Erbes und Temai Bringewatt, die in der Stiftung ein mehrmonatiges Praktikum im Bereich Landwirtschaft absolvieren, haben die erste Amphibien-Vorhut von über 20 Erdkröten und einigen Laubfröschen sicher über die Straße gebracht, ebenso 30 Molche. „Wir berücksichtigen beim Aufbau des Fangzauns die Wetterprognosen“, erklärt Temai Bringewatt den Start der Schutzmaßnahmen. Sobald die Temperaturen über fünf Grad steigen und es feucht genug ist, beginnen die Amphibien zu wandern. Das geschieht vor allem abends, nachts und in den frühen Morgenstunden, zwischen 19 und 7 Uhr. Die wechselwarmen Tiere brauchen rund fünf Minuten zum Überqueren der Fahrbahn, im Scheinwerferlicht verfallen sie in Schreckstarre, vielen droht der Tod auf dem Asphalt.
Die Tiere überwintern meist in Wäldern und müssen zur Paarung und Eiablage zu den Gewässern zurück, in denen sie einst selber abgelaicht wurden. Dort, wo die geschützten Tiere bei ihrer Wanderung Straßen queren müssen, stellen daher zahlreiche ehrenamtliche Helfer Schutzzäune auf, um sie auf diese Weise in die in der Erde eingelassenen Fangeimer zu lotsen. Die Tiere können dann sicher von den Helfern über die Straßen gebracht werden. Hinweisschilder weisen darauf hin, langsam zu fahren. Bis Ende April muss auf den Straßen mit den Amphibien gerechnet werden oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind.