Geschützt vor Regen und schön weit oben an der Fassade, dann ist der Platz für das Nest perfekt. Mehlschwalben befestigen dort gerne ihre Nistschalen aus Matsch, Haaren und Speichel. Vor etlichen Jahren brüteten sie so auf der Südseite des alten Gutshauses – das wollten wir wieder fördern! So haben wir spezielle artgerechte Nisthilfen an der Fassade unterm Dach geschaffen, die gut angenommen werden. Zusätzlich finden die Vögel bei uns 1A-Nistmaterial in der eigens angelegten Lehmkuhle. Willkommen, Mehlschwalbe! 

Jedes Jahr finden sich diese Zugvögel wieder zur Brut auf Gut Herbigshagen ein. Ihre Nester bauen die Rauchschwalben am liebsten im großen Stall – quasi nahe am Buffet.
Denn wo Rind und Co. gehalten werden, sind viele Insekten nicht weit… An manchen Tagen fliegen die Vögel unseren Gästen sprichwörtlich um die Ohren.
Dann jagen die flinken Gesellen die Leckerbissen in der Luft und flitzen damit blitzschnell wieder zu ihren Jungen, die schon darauf warten.

Während des Spätsommers sind sie prima auf Dächern und Überlandleitungen zu beobachten. Dort sammeln sie sich in Scharen, bevor sie wieder gen Süden starten.

Auch sie haben die Schleiereulenkästen auf Gut Herbigshagen für sich entdeckt: Am Westgiebel des Stalls sind Turmfalken häufige Mitbewohner. Auch bei ihnen stehen kleine Säugetiere wie beispielsweise Feldmäuse auf dem Speiseplan. Bei Landwirten sind sie sehr beliebte Tiere, da sie so helfen, Raps, Rüben, Mais und viele andere Pflanzen vor den hungrigen Nagern zu schützen – Win-Win für Mensch und Tier!  

Gestatten: Frühlingsbote! Sobald die hübschen Singvögel wieder Einzug auf Gut Herbigshagen halten, wissen wir, dass die warme Jahreszeit beginnt. Bereits am frühen Morgen erfreuen sie uns mit ihrem Gesang. Den Winter verbringen die munteren Gesellen in Nordafrika sowie im Nahen Osten.  

Hausrotschwänze brüten bei uns in Gebäudenischen und eigens aufgestellten Nistkästen. Sie flattern unermüdlich umher, jagen Schnaken, Raupen, Fliegen und andere Insekten, um ihre Jungen zu füttern. 

Diese intelligenten Vögel machen ihrem Namen alle Ehre: Sie sind wahre Meister darin, Geräusche und Rufe nachzuahmen. Ein wieherndes Pferd? Eine Maschine? Eine andere Vogelart? Kein Problem für den Star, äußerst unterhaltsam und sehr nützlich für uns:  

Dank dieser Fähigkeit zeigen sie an, welche Tiere auf und rund um Gut Herbigshagen leben. Oft imitieren unsere Stare beispielsweise den Ruf des Rotmilans. 

Auch diese Art ist auf Gut Herbigshagen ein willkommener Mitbewohner. Zehn Schleiereulenkästen haben wir auf dem Gelände installiert und bieten den Vögeln so gute Nist- und Ruheplätze. Schleiereulen sind sogenannte Standvögel, die nicht im warmen Süden überwintern. Während des Winters finden sie Schutz in Ställen und Scheunen – und dort auch ihre Leibspeise, wenn es draußen einmal tief verschneit sein sollte: Mäuse. 

Die Tiere jagen in der Dämmerung, und zwar hauptsächlich nach Gehör. Es ist so fein, dass sie ihre Beute sogar in völliger Dunkelheit orten können. 

Eine weitere Eulenart, die rund um den Gutshof geeignete Brutplätze findet. Waldkäuze sind entgegen ihres Namens keine reinen Waldbewohner. Sie nisten in großen, alten Bäumen mit Höhlungen und sind sehr anpassungsfähig in der Wahl des Nistplatzes. Deshalb findet man sie auch siedlungsnah in Parks und Gärten. Die nächtlichen Jäger sind fast flächendeckend in Mitteleuropa zuhause. Sie brüten nur einmal pro Jahr. Ausgewachsene Tiere sind etwa 40 cm groß und haben eine Flügelspannweite von knapp einem Meter. Ein großer runder Kopf und schwarzbraune Augen zeichnen die Tiere aus.

Die Jungvögel sind sehr früh mobil. Bereits im Alter von drei bis vier Wochen verlassen sie das Nest und erkunden ihre Umgebung. Zu Fuß, denn fliegen können sie erst mit etwa drei Monaten. Mit ihren kräftigen Krallen und unter Einsatz ihres Schnabels können sie aber schon prima klettern. Die Elterntiere finden ihre Jungen in der Regel auch außerhalb des Nestes wieder, spätestens zur nächsten Fütterung.

Der Rotmilan ist häufig am Himmel rund um Gut Herbigshagen zu entdecken. Im Flug erkennt man den rostroten Greifvogel leicht an seinem gegabelten Schwanz, weshalb er im Volksmund auch Gabelweihe heißt. Der Rotmilan ist zwar kein seltener Vogel, es gibt ihn aber ausschließlich in Europa. Mit ca. 15.000 Brutpaaren leben etwa 60 Prozent der Population in Deutschland. Als Zugvögel verbringen sie die Wintermonate in südlicheren Ländern.

Rotmilane besiedeln halboffene Landschaften mit Wäldern und Feldern. Sie nisten in hohen Bäumen meist am Waldrand und können bis zu 25 Jahre alt werden. Bei der Nahrungssuche sind sie nicht sehr wählerisch, auf ihrem Speiseplan stehen Kleinsäuger, Amphibien, Wirbellose, aber auch Aas. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft fehlen allerdings vielerorts mehr und mehr Grünland und Brachflächen und damit Nahrungsquellen.

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie sich die Heinz Sielmann Stiftung für den Erhalt von Naturlandschaften und Lebensräumen einsetzt.